Von Ljuben Stoev (*1939 – †2016) – Sofia / Bulgarien

Soziale Außenseiter und die Lebensumstände der Menschen in seiner Heimat Bulgarien definieren zu großen Teilen das künstlerische Schaffen des Malers und Grafikers Ljuben Stoev. Ausgebildet an den Hochschulen für Bildende Künste in Sofia und Dresden, ent-wickelte er eine individuelle, mit Ironie und Humor versehene Ästhetik zur Darstellung sozialkritischer Themen. Dabei kombiniert er eigene grafische und malerische Werke ge-konnt mit Gegenständen aus dem alltäglichen Leben und präsentiert dem Betrachter ein visuelles Theater des Absurden. Virtuos bewegt sich der Künstler hierbei zwischen den Genres Collage und Installation.

Demgegenüber steht Ljuben Stoev’s Frühwerk, welches sich unter anderem thematisch mit den Impressionen der von ihm bereisten Länder beschäftigt. Als Reisender auf bulga-rischen Handelsschiffen während der 70er Jahre beschreibt er seine Eindrücke auf Holzschnitten und in Tuschezeichnungen. Stilistisch noch am Realismus der 20er Jahre orientiert, entwickelt er dabei jedoch schon seine eigene expressionistische Ausdrucks-form, welche das gesamte Lebenswerk dieses vielseitigen Künstlers durchdringt.

Als prägende Figur der bulgarischen Kunstszene war Ljuben Stoev in zahlreichen Aus-stellungen in seiner Heimat und im Ausland vertreten. Sein Werk gliedert sich in thematische Zyklen. Einige davon sind in diesem Herbst erstmals in Dresden zu sehen. "Dreimal um die Welt - Grafik und Malerei" wurde im Weltclub ausgestellt. Zeitgleich zur aktuellen Ausstellung "Und die im Dunkeln sieht man nicht" in der Städtischen Galerie Dresden präsentiert auch der Jugend- & Kul-turprojekt e.V. bedeutende Ausschnitte aus dem beeindruckenden Werk dieses bulgarischen Künst-lers in der Full Moon Gallery.

Coco N